Kurzfassung der 4-Phasen-Theorie zur Entstehung von burnout

I. Perfektionismus
— Prädestinierter Typ für burn out: Sehr hohe Anforderungen an sich selbst
— Selbstwert ist gekoppelt an Leistung, Erfolg und Anerkennung durch Andere
— man hat das Gefühl »im Hamsterrad zu laufen«

II. Beginnender Verlust des Gefühls für sich selbst

— Wahrnehmung fokussiert auf »wie es sein müsste« anstatt auf »wie fühlt es sich gut, richtig an«
— Kompensation, oft substanzinduziert: Rauchen, Kaffee, Alkohol oder Süßigkeiten, Schlaf- und Kopfschmerztabletten, Amphetamine, Kokain
— Kicks durch high risk-Verhalten beim Sport oder Autofahren, bei sexuellen Kontakten, kaufen um den Selbstwert zu erhöhen, spielen im Casino
— Somatisierung, z.B. Nebenhöhlenentzündung statt »Ich hab die Nase voll!« oder Rückenschmerzen statt »Rutsch mir den Buckel runter!«
— man spürt sich selbst nicht mehr, »Ich bin nicht mehr ich selbst!«
— besorgte Rückmeldungen, Hilfs- oder Schutzangebote von Partner, Familie, Freunden oder Kollegen werden zurück-, oftmals brüsk abgewiesen
— Kontaktfähigkeit nimmt ab, das soziale Netz bekommt Löcher
— man kann weder in Gesellschaft noch alleine sein

III. Roboter-Dasein
— man lebt, erlebt nicht mehr sondern funktioniert nur noch
— Gefühle von Sinn-, Hoffnungs- und Orientierungslosigkeit bestimmen immer größere Teile des Tages, Schlaflosigkeit die Nächte
— die zeitliche Perspektive schrumpft auf das momentane Gefühl des Funktionieren-müssens zusammen
— man fühlt sich sehr schlecht, kann aber nichts mehr ändern

IV. Zusammenbruch
— meist auf körperlicher Ebene: Hörsturz, Herzinfarkt oder Schlaganfall, Gesichts- oder Gürtelrose, Unfälle mit schweren Verletzungen
worst case: Arzt oder Krankenhaus behandeln nur die Symptome
best case: die Vorstellung, zurück ins Hamsterrad zu müssen löst Angst oder Panik aus und ist oftmals das erste deutliche Gefühl, mit dem man sich selbst wieder spürt

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